Save $588 per year with Sponsored Premium 

Aktienportfolios verstehen

Was ist ein Aktienportfolio?

Mit dem Investieren in ein Aktienportfolio versucht man, von einem Anstieg der Aktienkurse mehrerer Unternehmen zu profitieren, anstatt alles auf ein einzelnes Unternehmen zu setzen.

Durch den Besitz von Aktien mehrerer Unternehmen – die sorgfältig ausgewählt wurden, damit ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Sektoren und Unternehmen herrscht – hast du mehr Kontrolle über die Risiken im Zusammenhang mit Kapitalinvestitionen.

Der Grundgedanke dahinter ist, dass ein Kursrückgang einer einzelnen Aktie durch den Kursanstieg der anderen Aktien in deinem Portfolio mehr als ausgeglichen wird.

Zusammenstellung eines Portfolios

Der Aufbau eines Aktienportfolios ist etwas sehr persönliches und erfordert eine intensive Selbsteinschätzung.

Wie du dein Portfolio gestaltest, hängt von deinem aktuellen Einkommen, deiner Risikobereitschaft, deinem Alter und weiterhin davon ab, was du mit dem Geld tun willst und zu welchem Zeitpunkt du es benötigst.

In diesem Modul zeigen wir dir, wie du ein "konservatives Wachstums"-Portfolio erstellst, aber zunächst ist es wichtig, dass du ein allgemeines Verständnis von Portfolios entwickelst und dir im Klaren darüber bist, was du mit der Zusammenstellung deines Portfolios erreichen willst.

Durch den Besitz von Aktien einer Vielzahl von Unternehmen – die sorgfältig ausgewählt wurden, damit ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Sektoren und Unternehmen besteht – hast du mehr Kontrolle über die Risiken im Zusammenhang mit Kapitalinvestitionen.

 

Bestimme zunächst deine Ziele und deinen Zeithorizont

Bevor du deine ersten Investitionen machst, solltest du unbedingt eine Strategie entwickeln, die darauf basiert, wer du bist und warum du investieren willst.

Wenn du eine klare Vorstellung von deinen eigenen finanziellen Zielen hast und weißt, wie viel Risiko du bereit bist einzugehen, dann werden sich deine Erfolgschancen erheblich verbessern.

Bevor du deine erste Aktie kaufst, solltest du dir folgende Fragen stellen:

Was ist mein Chance-Risiko-Verhältnis?

Deine Haltung gegenüber den Risiken und den damit verbundenen Chancen zu kennen, ist zweifelsfrei der wichtigste Schritt bei der Planung deiner Anlagestrategie. Vielleicht fühlst du dich zu einer hohen Rendite hingezogen, aber wie viel Risiko bist du bereit, dafür einzugehen?

Wenn du eine klare Vorstellung von deinen eigenen finanziellen Zielen hast und weißt, wie viel Risiko du bereit bist einzugehen, dann werden sich deine Erfolgschancen erheblich verbessern.

 

Wie viel Geld will ich und was will ich damit erreichen?

Sei dir im Klaren darüber, warum du Geld anlegen willst. Vielleicht möchtest du auf eine Anzahlung sparen, um dir ein Eigenheim zu kaufen oder Rücklagen für die Altersvorsorge bilden. Vielleicht möchtest du einfach ein Auffangnetz, wenn sich deine finanziellen Umstände einmal verschlechtern sollten.

Welches Ziel du auch erreichen willst, du solltest zunächst ausrechnen, wie viel Geld du benötigst und wann du es wahrscheinlich brauchen wirst. Du solltest deine Ziele in kurze (1-3 Jahre), mittlere (3-5 Jahre) und langfristige (5 Jahre) Zeitrahmen unterteilen. Wenn du das Geld zum Beispiel in den nächsten 10 Jahren nicht benötigst, kannst du eine aggressivere Anlagestrategie anwenden und mehr Risiko eingehen, als wenn du das Geld schon nach wenigen Jahren benötigst.

Wie steht es um meine finanziellen Verhältnisse?

Überlege dir realistisch, wie viel Geld du zum Anlegen beiseitelegen kannst und wie viel Geld du wahrscheinlich in der Zukunft verdienen wirst. Vielleicht willst du in den nächsten fünf Jahren ein sechsstelliges Gehalt verdienen, aber wird dies wirklich geschehen? Es ist nicht sinnvoll, mehr Geld anzulegen, als du dir leisten kannst, wenn dies im Gegenzug bedeutet, dass du vorzeitig auf dein Aktienportfolio zugreifen musst. Umgekehrt kannst du, wenn du wahrscheinlich eine große Geldsumme erben wirst, dies – mit großer Vorsicht – in deine Berechnungen mit einbeziehen, wenn du dir ausrechnest, wie groß deine Investition werden soll.

Wenn du das Geld in den nächsten 10 Jahren nicht benötigst, kannst du eine aggressivere Anlagestrategie anwenden und mehr Risiko eingehen, als wenn du das Geld schon nach wenigen Jahren benötigst.

 

Wie alt bin ich?

Die Lebensphase, in der du dich gerade befindest, ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, wie du dein Geld anlegst. Im Allgemeinen gilt: Je jünger du bist, desto mehr Risiko kannst du bei deinen Anlagen eingehen. Märkte bewegen sich in Zyklen, wodurch Börsenwerte steigen und fallen, manchmal mehrere Jahre hintereinander. Sollte man kurz vor der Rente stehen, kann man es sich als Anleger nicht leisten, dass der letzte Konjunkturzyklus vielleicht ein Abschwung ist. Jedoch kann es sich ein junger Berufstätiger erlauben, längerfristig zu denken und seine Investitionen werden die zahlreichen Höhen und Tiefen am Markt mit der Zeit überleben.

Was sind meine persönlichen Pläne?

Sei dir im Klaren darüber, wie sehr sich eine Änderung der Umstände auf deine Prioritäten und auf deine Fähigkeit zum Erreichen deiner Ziele auswirken wird. Wenn du zum Beispiel einen Kinderwunsch hegst, wirst du vielleicht etwas Geld für deren Ausbildung anlegen wollen. Dabei könnte es sich später herausstellen, dass du weniger Geld zum Anlegen zur Verfügung hast, da die Kosten für ein größeres Haus und für die Kinderbetreuung dein Einkommen schmälern. Wenn du dich scheiden lassen willst, könnten deine Kosten/dein Einkommen steigen oder sinken, abhängig von der Scheidungsvereinbarung.

Risiko und dein Portfolio-Typ

Das Risiko ist ein entscheidendes Konzept beim Investieren. Es bezieht sich auf die Möglichkeit des Verlustes oder Teilverlustes deiner ursprünglichen Investition und variiert je nach Assetklasse, Branche der Aktiengesellschaft, Unternehmensgröße und den Marktbedingungen.

Sehr volatile Aktien, die ein hohes Risiko des Wertverlustes besitzen, haben in der Regel auch eine überdurchschnittliche Wahrscheinlichkeit des Wertanstiegs. Sehr stabile Aktien, welche ein geringeres Risiko des Wertverlustes in sich bergen, gehen auch mit geringeren Chancen in Bezug auf das wahrscheinliche Wachstum einher.

Sei dir im Klaren darüber, wie sehr sich eine Änderung der Umstände auf deine Fähigkeit zum Erreichen deiner Ziele auswirken wird. Wenn Du Kinder hast, willst du vielleicht für deren Ausbildung Geld anlegen – dir steht aber dabei weniger Geld zur Verfügung.

 

Aktienportfolios lassen sich in verschiedene Kategorien einordnen, wobei es darauf ankommt, wie viel Risiko du durch sie ausgesetzt bist und welche Art von potenziellen Gewinnen sie bieten. Im Folgenden beschreiben wir die häufigsten Arten von Portfolios:

Wachstumsportfolio

Ein sogenanntes Wachstumsportfolio ist das richtige für dich, wenn du den Wert deiner Investition schnell steigern willst, du aber, um dies zu erreichen, auch bereit bist, das Risiko einzugehen, dass das Portfolio im Wert fallen könnte. Diese Art des Portfolios enthält einen höheren Anteil an Aktien mit hohem Risiko – zum Beispiel Aktien von Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung oder von zyklischen Unternehmen – welche auch eine größere Chance auf eine starke Wertsteigerung haben.

Einkommensportfolio

Ein Einkommensportfolio steht wiederum für ein Portfolio, das auf sehr wenig Risiko ausgerichtet ist. Dies ist das richtige Portfolio für dich, wenn du eher an einem regelmäßigen Einkommen von deiner Investition interessiert bist, anstatt dem Portfolio beim Wachstum zuzusehen, und wenn du nicht bereit bist, einen Wertverlust in Kauf zu nehmen. Ein solches Portfolio besteht in der Regel aus sehr stabilen Unternehmen, deren Aktienkurse sehr langsam steigen und bei denen das Risiko eines Wertverlustes sehr gering ist, und welche gute und regelmäßige Dividenden ausschütten.

Ein Wachstumsportfolio konzentriert sich auf ein schnelles Wachstum, setzt dich aber mehr Risiko aus. Ein Einkommensportfolio konzentriert sich mehr auf Dividendenausschüttungen als auf Wachstum und ist risikoarm. Ein Anleger mit einem konservativen Portfolio ist auf moderates Wachstum eingerichtet und ist bereit, dafür ein wenig Risiko aufzunehmen.

 

Konservatives Portfolio

Ein konservatives Wachstumsportfolio – dies ist der Typ, dessen Zusammenstellung wir dir in diesem Lernmodul zeigen werden – ist das richtige für dich, wenn der Schutz vor einem Wertverlust deiner Investition sehr wichtig für dich ist, du aber gleichzeitig bereit bist, ein wenig Risiko aufzunehmen, um das moderate Wachstum zu unterstützen.

Die Portfoliobausteine – Wachstums- und Renditeaktien sowie defensive, zyklische und spekulative Aktien

Die gerade beschriebenen verschiedenen Arten von Portfolios erreichen ihr gewünschtes Chance-Risiko-Verhältnis durch die sorgfältige Anpassung des Anteils der sogenannten "Wachstums-" und "Rendite"-Aktien sowie durch die Mischung aus "zyklischen", "defensiven" und "spekulativen" Aktien.

Wachstumsaktien

Bei Wachstumsaktien rechnet man mit einem Wertzuwachs, der schneller voranschreitet als der des Rests der Aktien an der Börse, basierend auf ihrem Kursanstieg in der Vergangenheit. Durch sie bist du im Laufe der Zeit einem größeren Risiko ausgesetzt, aber sie bieten am Ende die Chance auf die höheren Gewinne.

Einkommensaktien

Einkommens- oder "Rendite"-Aktien zahlen bessere Dividenden als andere Unternehmen an der Börse aus.

Defensive Unternehmen sind solche, deren Produkte und Dienstleistungen weiter nachgefragt werden, unabhängig davon, ob es gerade einen wirtschaftlichen Auf- oder Abschwung gibt. Dazu gehören Pharma- und Versorgungsunternehmen, sowie viele Konzerne der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Sie gelten als sichere, stabile Investition.

Zyklische Unternehmen

Zyklische Unternehmen sind solche, die sehr gute Ergebnisse in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs erzielen, aber bei einem Abschwung schlechte Ergebnisse erzielen. Dazu gehören Banken, Fluggesellschaften und Bauunternehmen. Sie gelten als riskante Investition, können aber auch ein hervorragendes Portfoliowachstum fördern, wenn die Bedingungen stimmen.

Spekulative Aktien

Spekulative Aktien sind Aktien von jungen Unternehmen, deren Zukunft ungewiss ist, aber deren Wert stark ansteigen kann, wenn es gut läuft – zum Beispiel Aktien eines nach Öl suchenden Unternehmens. Sie gelten als Aktien mit sehr hohem Risiko.

Diversifizierung

Unabhängig davon, ob du in ein Wachstums-, Einkommens- oder konservatives Wachstumsportfolio investierst, solltest du immer darauf achten, eine ausreichende Anzahl von verschiedenen Unternehmen in dein Wertpapierdepot aufzunehmen – möglichst mindestens 15.

Wenn du in eine Vielzahl von Aktien in verschiedene Branchen investierst, streust du dein Risiko im Markt, was das stetige Wachstums deines Portfolios, unabhängig von den Marktbedingungen, unterstützen sollte.

Das Investieren in eine Vielzahl von Aktien in verschiedenen Branchen und unterschiedlichen Arten von Unternehmen streut dein Risiko.

 

Zusammenfassung

In dieser Lektion hast du gelernt, dass...

  • ... man mit dem Investieren in ein Aktienportfolio versucht, von einem Anstieg des Aktienkurses mehrerer Unternehmen zu profitieren, anstatt alles auf ein einzelnes Unternehmen zu setzen.
  • ... du durch den Besitz von Aktien einer Vielzahl von Unternehmen – die sorgfältig ausgewählt wurden, damit ein Gleichgewicht zwischen verschiedenen Sektoren und Unternehmen herrscht – mehr Kontrolle über die Risiken im Zusammenhang mit Kapitalinvestitionen hast.
  • ... die Gestaltung deines Portfolios von deinem aktuellen Einkommen, deiner Risikobereitschaft, deinem Alter und weiterhin davon abhängt, was du mit dem Geld erreichen willst und zu welchem Zeitpunkt du es benötigst.
  • ... die Kenntnis deiner Haltung gegenüber den Risiken und den damit verbundenen Chancen zweifelsfrei der wichtigste Schritt bei der Planung deiner Anlagestrategie ist.
  • ... du dir im Klaren darüber sein solltest, warum du Geld investieren willst – wie viel Geld willst du und wofür?
  • ... du dir realistisch überlegen solltest, wie viel Geld du zum Anlegen beiseitelegen kannst und wie viel Geld du wahrscheinlich in der Zukunft verdienen wirst.
  • ... du dein Alter bedenken solltest – wenn du jung bist, kannst du wahrscheinlich mehr Risiko akzeptieren und wenn du kurz vorm Ruhestand stehst, eignet sich ein Portfolio mit geringerem Risiko besser.
  • ... du dir im Klaren darüber sein solltest, wie sehr sich eine Änderung der Umstände – zum Beispiel, wenn du Mutter/Vater wirst oder sich deine Karrierepläne ändern – auf deine Prioritäten und auf deine Fähigkeit zum Erreichen deiner Ziele auswirken wird.
  • ... das Risiko ein wichtiges Konzept beim Investieren ist, welches sich auf die Möglichkeit des Verlustes oder Teilverlustes deiner ursprünglichen Investition bezieht.
  • ... sich Aktienportfolios in verschiedene Kategorien einordnen lassen, je nachdem, wie viel Risiko du durch sie ausgesetzt bist und welche Art von potenziellen Gewinnen sie bieten, wobei es Wachstums-, Einkommens-, und konservative Wachstumsportfolios gibt.
  • ... sie die Wertsteigerung durch eine sorgfältig zusammengestellte Mischung aus Wachstums- und Renditeaktien sowie aus defensiven, zyklischen und spekulativen Aktien erreichen.
  • ... du unabhängig davon, welche Art von Portfolio du zusammenstellst, auch immer dein Risiko streuen solltest.
show less