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06. Währungskorrelation verstehen

Von Währungskorrelation spricht man, wenn sich der Kurs von zwei oder mehreren Währungspaaren parallel bewegt. Positive Korrelation liegt vor, wenn sich die Kurse der Währungspaare in dieselbe Richtung bewegen und negative Korrelation bedeutet, dass sich die Kurse der Währungspaare in entgegengesetzte Richtungen bewegen.

Ein Forex-Trader sollte sich über den Zusammenhang zwischen Währungspaaren bewusst sein, da sich Währungskorrelation auf das Risiko auswirkt, dem dein Trading-Konto ausgesetzt ist.

Währungspaare werden jeweils von zwei Volkswirtschaften beeinflusst

Währungspaare bestehen aus zwei unterschiedlichen Währungen, die im Verhältnis zueinander bewertet werden. Jede Währung gehört zu einer Volkswirtschaft, die Angebot und Nachfrage beeinflussen kann. Wenn der Wert einer Währung steigt (bzw. fällt), dann steigt (bzw. fällt) er gegenüber allen anderen Währungen, nicht nur gegenüber einer einzelnen. Wenn beispielsweise der Wert des Euro im Vergleich zum US-Dollar steigt, dann steigt sein Wert wahrscheinlich auch im Vergleich zu allen anderen Währungspaaren und nicht nur gegenüber dem US-Dollar. Das bedeutet, dass Währungspaare nicht unabhängig voneinander getradet werden können.

Von Währungs-Korrelation spricht man, wenn sich die Kurse von zwei oder mehreren Währungspaaren parallel bewegen. Beim gleichzeitigen Trading mehrerer Währungspaare kann sich Währungs-Korrelation auf das Risiko für dein Trading-Konto auswirken.

Es bedeutet allerdings nicht, dass sich der Wert einer Währung im selben Maße gegenüber allen anderen Währungspaaren verändert. Wenn z. B. der Euro im Vergleich zum US-Dollar um 100 Pips steigt, dann steigt er nicht automatisch auch gegenüber dem australischen Dollar um 100 Pips. Man kann allerdings annehmen, dass der Euro gegenüber dem australischen Dollar in einem bestimmten Umfang an Wert gewinnt.

Positive Korrelation

Positive Korrelation bedeutet, dass sich zwei Währungspaare in dieselbe Richtung bewegen. Wenn ein Währungspaar steigt, dann steigt auch das andere. Sehen wir uns dies am Beispiel der Währungspaare EUR/USD und AUD/USD an.

Das Währungspaar EUR/USD besteht aus dem Euro und dem US-Dollar. Wenn der Wert des Währungspaares EUR/USD steigt, dann wird entweder der Euro stärker oder der Dollar schwächer nachgefragt. In beiden Fällen steigt der Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar.

Ein Beispiel für positive Korrelation: wenn die Nachfrage nach dem US-Dollar gegenüber einer Währung steigt, dann steigt auch seine Nachfrage gegenüber anderen Währungspaaren, da der Dollar überall stärker nachgefragt wird.

Fällt die Nachfrage nach dem US-Dollar, dann tut sie dies gegenüber allen Währungspaaren, da der US-Dollar überall weniger nachgefragt wird. Diese Abschwächung bezieht sich nicht nur eine Währung.

Wenn das Währungspaar EUR/USD steigt, da der USD schwächer geworden ist, dann kannst du davon ausgehen, dass auch AUD/USD steigt.

Negative Korrelation

Negative Korrelation bedeutet, dass sich zwei Währungspaare einander entgegengesetzt bewegen. Wenn ein Währungspaar steigt, dann fällt das andere. Sehen wir uns zur Veranschaulichung das Beispiel EUR/USD und USD/JPY an.

Ein Beispiel für negative Korrelation: wenn die Nachfrage nach dem US-Dollar fällt, dann wird das Währungspaar EUR/USD steigen, während USD/JPY fallen wird.

Wenn die Nachfrage nach dem US-Dollar fällt, dann wird das Währungspaar EUR/USD steigen, während USD/JPY fallen wird. Der Grund dafür ist, dass der USD in dem einem Fall die Basiswährung und im anderen die Gegenwährung ist. Die Schwäche des US-Dollar wirkt sich als steigender Kurs des Währungspaars EUR/USD und als fallender Kurs für USD/JPY aus.

Gleichzeitiges Traden von Währungspaaren

Die Korrelation zwischen verschiedenen Währungspaaren macht es notwendig, beim gleichzeitigen Trading mehrerer Währungspaare bestimmte Regeln zu berücksichtigen.

Währungskorrelation kann das Gesamtrisiko für dein Trading-Konto erhöhen

Nehmen wir an, du riskierst 2 % deines Trading-Kapitals in einem einzelnen Trade. Wenn du eine Long-Position für die Währungspaare EUR/USD und GBP/USD eröffnest, dann scheint es so, als hättest du zwei Trades mit jeweils 2 % Risiko eröffnet.

Da zwischen diesen beiden Währungspaaren jedoch eine positive Korrelation besteht, bewegen sie sich wahrscheinlich in dieselbe Richtung. Das bedeutet: Wenn sich ein Trade negativ entwickelt, dann tut dies der andere auch. Also beträgt dein Gesamtrisiko in Realität 4 %.

Korrelierende Trades können sich auch gegenseitig annullieren

Wenn ein Trader eine Long-Position für EUR/USD und eine Short-Position für GBP/USD eröffnet, dann führt einer der beiden Trades vermutlich zu einem Profit, während der andere einen Verlust bringt, da sich beide in dieselbe Richtung bewegen. Jeder Profit des einen Trades würde durch die Verluste des anderen Trades ausgelöscht werden. Eine entgegengesetzte Position auf einem stark korrelierenden Währungspaar zu platzieren, ist kontraproduktiv.

Korrelierende Trades können sich auch gegenseitig annullieren. Wenn du beispielsweise eine Kauf-Order für EUR/USD und eine Verkauf-Order für GBP/USD platzierst, dann ist es wahrscheinlich, dass die mit einem Trade erzielten Profite auf der anderen Seite verloren gehen.

Dasselbe gilt für das Eröffnen einer Position in negativ korrelierenden Währungspaaren wie z. B. EUR/USD und USD/JPY. Wieder bringt eine Position Profit, während die andere einen Verlust verbucht. Jeder Profit des einen Trades würde wahrscheinlich durch die Verluste des anderen Trades ausgelöscht werden.

Korrelationen können gemessen werden

Die Korrelation zwischen Währungspaaren ist nicht exakt. Abhängig von den zugrunde liegenden Fundamentaldaten kann eine Währungskorrelation stärker oder schwächer werden. Sie kann auch völlig zusammenbrechen. In der Finanzindustrie wird dazu gewöhnlich eine Skala von + 1 bis - 1 verwendet:

  • +1 = perfekt positive Korrelation
  • -1 = perfekt negative Korrelation
  • 0 = keine Korrelation

Du kannst eine Korrelationstabelle nutzen, um dir schnell einen Überblick über die Korrelation zwischen einer Reihe von Währungspaaren zu verschaffen. Die folgende Tabelle gibt das Ausmaß der Korrelation zwischen verschiedenen Währungspaaren an (bitte beachte, dass dies nur ein Beispiel ist.):

Wie kann man Währungskorrelation nutzen?

Währungskorrelation kann dir beim Trading helfen, denn ein Währungspaar kann dir etwas über ein anderes Währungspaar sagen, wenn beide korrelieren.

Bestätigung von Analysen von Trades

Du kannst Korrelation verwenden, um einen Trade oder eine Analyse eines bestimmten Währungspaares zu bestätigen. Währungskorrelation ist niemals exakt, sodass du nach 'ähnlichen' und nicht nach genau denselben Kursbewegungen von Währungspaaren suchen musst.

Du kannst Währungskorrelation zu deinem Vorteil nutzen, indem du dir die Situation eines bestimmten Währungspaares ansiehst und prüfst, ob in einem korrelierenden Währungspaar ähnliche Bewegungen geschehen. Dadurch kann dein Vertrauen in deine Analyse vor der Eröffnung eines Trades gestärkt werden.

Der Sinn dabei ist, zu prüfen, ob die positiv korrelierenden Währungspaare sich ähnlich verhalten, wie das von dir betrachtete Währungspaar. Wenn du feststellst, dass der Kurs eines Währungspaares fällt, kannst du andere positiv korrelierende Währungspaare nutzen, um zu prüfen, ob deren Kurs ebenfalls fällt und deine Analyse bestätigt wird.

Nehmen wir zur Veranschaulichung an, wir möchten das Währungspaar EUR/USD traden. Du stellst fest, dass der Kurs anfängt, zu fallen und ziehst einen Short-Trade in Betracht. Du kannst nun einen Blick auf mit EUR/USD positiv korrelierende Währungspaare wie AUD/USD und GBP/USD werfen, um festzustellen, ob sie einen ähnlichen Abwärtstrend aufweisen.

Falls ja, liegt der Bewegung sehr wahrscheinlich ein fundamentaler Faktor zugrunde und es ist wahrscheinlicher, dass sich ein Trend herausbildet. Dadurch fühlst du dich in deinem Vorhaben, EUR/USD zu traden, wahrscheinlich bestärkt.

Der folgende Chart zeigt ein Beispiel mit drei Währungspaaren, die sich in dieselbe Richtung bewegen, wodurch die Erfolgsaussichten für einen Short-Trade höher sind.

  1. EUR/USD fällt
  2. AUD/USD bestätigt Abwärtstrend
  3. GBP/USD bestätigt Abwärtstrend zusätzlich

Vermeiden schlechter Trades

Korrelation hilft auch dabei, schlechte Trade wie z. B. bei falschen Ausbrüchen zu vermeiden.

Wenn du in einem Währungspaar, dass sich in einer Range bewegt hat, einen Ausbruch zur Oberseite hin feststellst, kannst du in einem positiv korrelierenden Währungspaar prüfen, ob dort ebenfalls ein Ausbruch nach oben zu erkennen ist.

Sehen wir uns ein weiteres Beispiel mit den Währungspaaren EUR/USD, AUD/USD und GBP/USD an. Im folgenden Chart kannst du sehen, dass EUR/USD in einer Range getradet hat, bevor der Kurs bei number_1 nach oben ausgebrochen ist:

  1. EUR/USD bricht aus
  2. Gleichzeitig bewegt sich AUD/USD in die entgegengesetzte Richtung
  3. Auch GBP/USD bricht nicht nach oben aus

Wie du sehen kannst, wird der Ausbruch des Währungspaares EUR/USD weder von AUD/USD noch von GBP/USD bestätigt. Du kannst außerdem sehen, dass EUR/USD kurz darauf wieder gefallen ist. Mithilfe von Währungskorrelation kannst du schlechte Trades vermeiden.

Zusammenfassung

Bisher hast du gelernt, dass …

  • ... man von Währungskorrelation spricht, wenn sich ein oder mehrere Währungspaare parallel bewegen.
  • ... positive Korrelation zwischen Währungspaaren bedeutet, dass sich der Kurs jedes Währungspaars in dieselbe Richtung bewegt. Negative Korrelation zwischen Währungspaaren bedeutet, dass sich der Kurs jedes Währungspaars in die entgegengesetzte Richtung bewegt.
  • ... Währungspaare sich aus zwei unterschiedlichen Währungen zusammensetzen. Jede gehört zu einer Volkswirtschaft, die Angebot und Nachfrage beeinflussen kann.
  • ... Währungspaare nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können, denn wenn eine Währung aufwertet, dann tut sie dies im Vergleich zu allen anderen Währungen, nicht nur einer gegenüber.
  • ... Währungskorrelation zu einem erhöhten Risiko führen kann, wenn zwei oder mehr stark korrelierende Währungspaare gleichzeitig getradet werden.
  • ... Währungskorrelation auch dazu führen kann, dass Trades sich gegenseitig annullieren.
  • ... Korrelation auf einer Skala von +1 für perfekt positive Korrelation bis -1 für perfekt negative Korrelation gemessen wird. 0 bedeutet, dass keine Korrelation vorhanden ist.
  • ... du deine Trades bzw. Analysen für ein von dir betrachtetes Währungspaar bestätigen kannst, indem du nach derselben Kursbewegung in korrelierenden Währungspaaren suchst.
  • ... Währungskorrelation auch zur Vermeidung falscher Ausbrüche verwendet werden kann.
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