Save $588 per year with Sponsored Premium 

Gesunde Psyche

Erfolgreich traden 

Das richtige Mindset ist die Grundlage für erfolgreiches Trading. Negative psychologische Einflüsse lassen sich zwar leicht erkennen, klare Gegenmaßnahmen stehen hingegen nicht immer zur Verfügung. Wie kann man die negativen Einflüsse auf das Mindset eines

Traders vermindern und lernen, seine Emotionen zu kontrollieren?

Wenn die Psyche ins Spiel kommt, ist immer ein gewisses Maß an Selbsterkenntnis und Selbstkritik erforderlich. Um Lösungen zu finden, muss sich ein Trader seiner Schwächen bewusst sein. 

In dieser Lektion sehen wir uns einige bereits vorhandene Lösungen an und lernen verschiedene Ideen des namhaften Trading-Psychologen Brett Steenbarger kennen. 

Vorteile eines Trading-Journals – beobachten, erklären, testen und wiederholen 

In einem Trading-Journal werden alle Trading- und Marktaktivitäten sowie die jedem Trade zugrunde liegenden Denkansätze festgehalten. Es ermöglicht ein strukturiertes "Beobachten, Erklären, Testen und Wiederholen." 

Es ist der Tatsachenbericht, der dem Recency Bias und den verzerrten Erwartungen gegenübersteht. Die Daten eines Trading-Journals sind unumstößlich und können vom Trader ohne emotionale Einflüsse betrachtet werden. Wenn ein Trader während einer Drawdown-Phase beginnt, an einer bisher erfolgreichen Strategie zu zweifeln, können ein Blick in das Trading-Journal und eine steigende Eigenkapitalkurve das Vertrauen zurückbringen. 

Ein wirklich gutes Trading-Journal beinhaltet zusätzlich allerdings noch eine Analyse der eigenen Tätigkeit sowie Betrachtungen zum Markt und beantwortet die Frage: Welche Gedanken lagen meinen Aktivitäten zu diesem Zeitpunkt zugrunde? 

In einem Trading-Journal sollte Platz für Selbstkritik und positive Überlegungen sein. Das heißt, du solltest die besten Trades und schlechte Trades hervorheben. Dadurch kannst du sehen, was du richtig gemacht hast und wo du gegebenenfalls etwas verbessern kannst. 

Das Erkennen herausragender Trades 

Schnell vergisst man, dass auch ein perfekt gewählter Einstieg auf der Grundlage der Strategie zu einem Verlust-Trade führen kann. Genauso schnell wird vergessen, dass ein nachlässig gewählter Einstieg zu einem Gewinn-Trade führen kann, solange man sich an die Strategie gehalten hat. 

Das Wichtigste ist, immer die Strategie zu befolgen und dein Trading-Journal zu verwenden, um alle Aktivitäten aufzuzeichnen. 

 

Mithilfe eines Trading-Journals kann ein Trader seine Aktivitäten zurückverfolgen und feststellen, ob er wirklich die Strategie angewendet hat, oder ob die Trading-Ergebnisse dem Zufall geschuldet sind. 

In einem Trading-Journal sollten auch konkrete Schritte zur Verbesserung eingetragen werden. Schwammige Angaben wie "Gewinn-Trades länger halten" sollten dabei vermieden und stattdessen beispielsweise klare Angaben zu Gewinnzielen gemacht werden. 

Performance-Messgrößen 

Ein Trading-Journal sollte unbedingt eine Reihe von statistischen Performance-Messgrößen enthalten, mit denen das Gesamtergebnis analysiert werden kann. Dazu zählen z. B. die Anzahl von Long- und Short-Trades, die Anzahl von Gewinn- und Verlust-Trades, eine Aufschlüsselung von Gewinnen und Verlusten und das Risiko-Ertrags-Verhältnis für jeden Trade. 

Ein Trading-Journal sollte eine Reihe von statistischen Performance-Messgrößen enthalten, mit denen das Gesamtergebnis analysiert werden kann. 

 

Verschiedene Aufzeichnungstechniken 

Aufzeichnungen lassen sich nicht nur mit einem Trading-Journal machen. Gedankengänge müssen nicht unbedingt schriftlich festgehalten werden – Steenbarger empfiehlt Techniken wie die Verwendung eines Diktiergeräts. Indem man die einem Trade zugrunde liegenden Gedankengänge laut ausspricht und später wieder abspielt, werden verzerrende Einflüsse wie beim Aufschreiben vermieden. 

Ein Trading-Journal kann zur Stress-Immunisierung genutzt werden 

Performance-Messgrößen können zur Immunisierung gegen Stress genutzt werden. Dabei setzt sich der Trader aktiv mit einem vorherigen stressreichen Ereignis auseinander, um dadurch besser auf den nächsten Vorfall dieser Art vorbereitet zu sein. 

Durch die Auseinandersetzung mit Verlust-Trades und den entsprechenden Emotionen kann sich ein Trader auf ein ähnliches zukünftiges Szenario vorbereiten. 

Nehmen wir an, du hast eine Reihe von Trades, einschließlich einer Drawdown-Phase, aufgezeichnet. Während du diese Trades platziert hast, standst du wahrscheinlich unter Stress, insbesondere, wenn es sich um die erste Erfahrung dieser Art handelte. 

Vorausgesetzt, du hast die erforderlichen Testverfahren in Bezug auf die Rentabilität deiner Strategie durchgeführt, dann kannst du das Trading während der Drawdown-Phase fortsetzen. Wenn du alle Trades in einem Trading-Journal aufgezeichnet hast, kannst du später zurück gehen und diesen Zeitraum nochmals Revue passieren lassen. 

Bei der nächsten Drawdown-Periode bist du dann vorbereitet und weißt, was es heißt, eine solche Situation durchzustehen, bis die Strategie wieder profitabel ist. Du hast dich sozusagen geschult, um weniger anfällig für den emotionalen Stress einer Drawdown-Phase zu sein.

 

Zusammenfassung 

Bis jetzt hast du gelernt, dass: 

  • ... das richtige Mindset für erfolgreiches Trading unabdingbar ist. Trader müssen selbstkritisch sein und ihre Schwächen kennen.
  • ... ein Trading-Journal nicht nur eine Datensammlung ist. Du solltest deine Gedanken und Gefühle aufschreiben und die besten und schlechtesten Trades dokumentieren.
  • ... auch ein Verlust-Trade im Prinzip ein hervorragender Trade sein kann, wenn du deine Strategie befolgt hast.
  • ... ein Trading-Journal eine Reihe von Performance-Messgrößen enthalten sollte, mit denen man die künftige Performance vergleichen kann.
  • ... man sich mithilfe eines Trading-Journals gegen Stress immunisieren kann. Dafür setzt man sich im Trading-Journal mit stressreichen Momenten und Drawdown-Perioden erneut auseinander. Auf diese Weise kannst du in der Zukunft besser mit Drawdown-Perioden beim Live-Trading umgehen. 
show less