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Bitcoin widerlegt die "staatliche Theorie" des Geldes
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Bitcoin widerlegt die "staatliche Theorie" des Geldes
Der folgende Artikel ist ein Kommentar von Jon Matonis, führender Bitcoin Autor und Mitglied des Vorstands der Bitcoin Foundation.
Vom kindischen Titel einmal abgesehen spricht der kürzlich von Karl Denninger über Bitcoin veröffentlichte Artikel einige Fragen an, über die Bitcoin-Ökonomen sich Gedanken machen sollten. Denninger ist ein intelligenter Beobachter der Kapitalmärkte. Seine Abhandlung ist wert, ernst genommen und beantwortet zu werden.
Der wirtschaftliche Mehrwert dieser Abhandlung liegt darin, dass sie der These des deutschen Ökonomen Georg Friedrich Knapp entspricht, die in seinem Buch „Staatliche Theorie des Geldes“ (1924) vorgestellt wird. Darin wird der chartalistische Ansatz zur Geldtheorie befürwortet. Demzufolge darf Geld keinen inhärenten Wert haben und ist ausschließlich als staatlich ausgegebenes Handelsmittel, also als Fiatgeld, zu nutzen. Heutige Chartalisten vertreten die sogenannte Modern Monetary Theory (MMT).
Marktbasierte Illusion ist nicht weniger effektiv als staatlich kontrollierte
Die Debatte über den inhärenten Wert soll hier nicht aufgegriffen werden. Jedoch stimme ich Denninger in diesem Punkt nicht zu. Wenn wir als gegeben hinnehmen, dass alles Geld eine Massenillusion darstellt, dann ist eine marktbasierte Illusion ebenso wirksam, oder noch wirksamer, wie eine staatlich kontrollierte.
Befürworter von Denninger, Greenbacker und MMT scheinen nicht zu akzeptieren, dass diese Geldillusionen selbst einen konkurrenzfähigen Markt darstellen. Sie gehen irrtümlich davon aus, nur der Staat habe die „Sonderbefähigung“, Geld zu legitimieren.
Anders als herkömmliche Währungen, deren Legitimität auf staatlicher Unterstützung beruht, strebt Bitcoin als kryptografisch verschlüsselte Einheit im freien und offenen Markt nach Legitimität und erhält sie auf dieser Grundlage. Es ist kein als rechtliches Zahlungsmittel genutztes staatliches Instrument, das nur aufgrund gesetzlicher und regulatorischer Vorschriften akzeptiert wird.
Daher ist eine umfassende Akzeptanz und Nutzung von Bitcoin von drei wesentlichen Gegebenheiten im Markt abhängig:
- Robuste und liquide globale Börsen, ähnlich denen für Nationalwährungen, die Risikomanagement mit Futures und Optionen anbieten können.
- Benutzerfreundlichere Anwendungen, die die komplexe Verschlüsselung vor Benutzern und Anbietern verbergen.
- Eine Änderung der Geisteshaltung zum „Schließen des Kreises“. d.h. die Bereitschaft, Zahlungen und Gehälter in Bitcoin zu akzeptieren und die Konvertierung aus oder in nationale Fiatwährungen zu umgehen.
Denninger kritisiert vier wesentliche Aspekte von Bitcoin
Wenn wir Denningers Definition einer idealen Währung akzeptieren (was ich nicht tue) und uns auf den wirtschaftlichen Wert konzentrieren, laufen seine Argumente auf vier hauptsächliche Kritikpunkte an Bitcoin als Währungsinstrument hinaus.
Zunächst bietet Bitcoin nicht die Anonymität, die bei Bargeld gegeben ist. Zweitens dauert bei Bitcoin-Transaktionen die Bestätigung zu lange, um es als alltägliches Zahlungsmittel praktikabel zu machen. Drittens unterliegt Bitcoin irreversibler Entropie. Viertens wird die Abgrenzung der staatenlosen Bitcoin-Währung von den Verpflichtungen staatlicher Geldemittenten als fatale Schwäche gesehen.
Das sind also die Einwände, die wir jetzt der Reihe nach untersuchen wollen.
Bitcoin bietet benutzerdefinierte Anonymität
Hinsichtlich des ersten Punkts zur Anonymität von Bitcoin-Transaktionen blamiert Denninger sich mit seiner Kritik nur selbst. Bitcoin bietet nicht die automatische Anonymität und Nicht-Zurückverfolgbarkeit, die heutzutage für Bartransaktionen typisch sind, sondern stattdessen quasi „benutzerdefinierte“ Anonymität. Einzig der Bitcoin-Benutzer selbst entscheidet darüber, ob er seine Identität und Nutzungsgewohnheiten preisgibt.
Tatsächlich ist dies günstiger als eine Situation, in der die finanzielle Privatsphäre von Währungsbenutzern auf Genehmigungen beruht – die von regulatorischen und Finanzentscheidungsträgern typischerweise versagt werden. Auch sein Argument der Kapitalertragsteuer ist nichtig. Diese Steuer ist nur ein Nebenprodukt des Geldmonopols.
Fortschritte der „Green-Address“-Methodik lösen das Problem der langsamen Transaktionsbestätigung
Denningers zweite Kritik, Bitcoin sei im Hinblick auf „Produkt- und Dienstleistungspräferenz“ nutzlos, weil das Sammeln einer ausreichenden Anzahl von Block-Chain-Bestätigungen zu lange dauert, ist stichhaltig.
Fortschritte bei der Green-Address-Methodik machen jetzt jedoch eine Lösung dieses Problems möglich. Die Nutzung speziell für diesen Zweck eingerichteter Bitcoin-Adressen von vertrauenswürdigen Parteien, denen zugetraut wird, das Geld nicht doppelt auszugeben, beschleunigt den Bestätigungsprozess.
Bitcoin bietet Backup-Optionen und ist schwer zu konfiszieren
Denningers drittes Argument, Bitcoin unterliege irreversibler Entropie, ist verwirrend. Entropie bezeichnet normalerweise einen bestimmten Anteil von Energie, die in einem geschlossenen thermodynamischen System verloren geht. In der Regel gilt sie auch als Maß für die Unordnung des Systems. Im Hinblick auf Bitcoin vermute ich, Denninger, der explizit den Vergleich mit Gold herstellt, meint damit den Zerfall von Materie im Universum.
Verlorene oder vergessene Bitcoins sind unwiederbringlich verschwunden. Das betrachte ich jedoch als Eigenschaft und nicht als Defekt – tatsächlich ist es ein wesentliches Merkmal aller digitalen Inhaberinstrumente.
Zwei Eigenschaften, die Bitcoin als digitales Zahlungsmittel gegenüber physischem GOLD auszeichnen, sind die Option, Backups zu erstellen, und die Schwierigkeit, die Währung zu konfiszieren. Darüber hinaus ist die Anzahl der Stellen rechts vom Dezimalkomma (aktuell acht) für Bitcoins Eignung als Währungseinheit irrelevant.
Staaten managen Geldsysteme ihren eigenen Interessen entsprechend
Und damit kommen wir zum zentralen und letzten Kritikpunkt. Denninger argumentiert, dass staatliche Geldemittenten nicht nur die Privilegien, sondern auch die Verpflichtungen von Seigniorage (dem Münzgewinn) wahrnehmen. Das beschreibt er als einen bilateralen Prozess. Staaten tragen die Verantwortung dafür, sowohl in Zeiten von Expansion als auch in einer Rezession ein stabiles Kursniveau zu gewährleisten.
Als Produkt hayekianischer Währungs-Entscheidungsfreiheit ist Bitcoin als marktbasiertes Zahlungsmittel von Natur aus dezentral. Ein Vergleich mit der jahrhundertealten Praxis der Geldmanipulation durch Zentralbanken ist irreführend. Keine Angst vor Deflation.
Staaten haben sich Währungseinheiten zu ihrem eigenen Nutzen angeeignet. Steuerzahlungen an den Staat werden nur mit diesem Zahlungsmittel akzeptiert. Wer glaubt, Staatsregierungen verfolgen bei der Verwaltung von Geldsystemen ehrliche und wohlwollende Absichten, glaubt an Märchen.
Mit der Kontrolle über das Geldsystem wird ausschließlich ein einziger Zweck verfolgt – die unbegrenzte Ausweitung der Ausgaben eines Staates auf Kosten der bedauernswerten Benutzer der Währungseinheit. Bitcoin als dezentrales Zahlungsmittel eliminiert eine solche Situation.
Denningers Voreingenommenheit und Establishment-Präferenz für staatliche Geldemittenten kommt seiner Analyse nicht zugute. Er scheint nicht bereit, alternative, meistens günstigere, auf einem freien Markt beruhende Geldalternativen zu erwägen.
Noch abträglicher ist jedoch, dass er sich damit vom Mainstream liberal denkender Bankkreise distanziert und seine verbliebene Glaubwürdigkeit als quasi-liberaler Champion der Märkte zunichtemacht.
Dieser Artikel erschien ursprünglich in Forbes Magazine und ist hier mit freundlicher Genehmigung des Autors, Jon Matonis, wiedergegeben. Jon Matonis gilt als führender Fachmann für Bitcoin und ist Gründungs- sowie Vorstandsmitglied der Bitcoin Foundation.