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Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eines Unternehmens zeigt, wie viel Investoren bereit sind, pro Gewinneinheit (£1, $1, €1, etc.) eines Unternehmens anzulegen. Deshalb wird die Kennzahl manchmal auch „Preis-Vielfaches“ oder „Ertrags-Vielfaches“ genannt.

Zur Berechnung des KGV wird der Marktwert pro Aktie durch den Ertrag pro Aktie geteilt:

KGV = Marktwert pro Aktie/Ertrag pro Aktie

Falls beispielsweise die Aktien eines Unternehmens aktuell bei £40 pro Aktie gehandelt werden und der Ertrag pro Aktie über die letzten vier Quartale hinweg durchschnittlich £2 betrug, wäre das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 20.

Das heißt, Investoren, die jetzt diese Aktien kaufen, würden £20 pro £1 von jeder Aktie generierten Ertrag zahlen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zeigt, wie attraktiv eine Aktie im Vergleich zu anderen ist. Je höher das KGV, desto mehr Geld sind Investoren bereit, für dieselbe Gewinneinheit (£1, $1, €1, etc.) anzulegen.

 

Das KGV zeigt die Attraktivität von Aktien eines Unternehmens im Vergleich zu denen anderer Unternehmen

Das KGV drückt also aus, wie attraktiv eine Aktie im Vergleich zu anderen ist. Je höher das KGV, desto mehr Geld sind Investoren bereit, für eine Gewinneinheit (£1, $1, €1, etc.) anzulegen.

Daraus ergibt sich der wichtigste Nutzen des KGV für Aktieninvestoren. Sie können damit feststellen, ob Aktien eines Unternehmens im Vergleich zum reellen, grundlegenden Wert des Unternehmens und im Vergleich zu anderen Aktien in derselben Branche über- oder unterbewertet sind.

Vorsicht bei sehr hohem KGV

Ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis kann auf überbewertete Aktien hindeuten. In diesem Fall könntest du die Titel in der Erwartung verkaufen, dass der überhöhte Kurs bald auf den reellen Wert zurückfällt.

Ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis hingegen kann ein Zeichen für unterbewertete, also billige, Aktien sein. Solche Titel könntest du in der Annahme kaufen, dass andere Investoren bald auf die grundlegende Stärke des Unternehmens aufmerksam werden und der Aktienkurs dem tatsächlichen Wert entsprechend steigt.

Ein KGV unter 15 deutet in der Regel auf momentan unterbewertete Aktien eines Unternehmens hin, ein KGV von über 20 hingegen auf überbewertete Aktien.

Ein KGV unter 15 deutet in der Regel auf momentan unterbewertete Aktien eines Unternehmens hin. Ein KGV von über 20 bedeutet meistens überbewertete Aktien.

 

Betrachte auch die Branche und die Größe des Unternehmens

Das ist allerdings eine lockere Regel. Kurs-Gewinn-Verhältnisse unterscheiden sich je nach Branche und Größe eines Unternehmens.

Technologiekonzerne haben beispielsweise oft höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse als Unternehmen anderer Branchen. Meistens sind ihre Wachstumsraten höher, und sie bieten ihren Investoren eine höhere Eigenkapitalrendite. Versorgungsunternehmen haben hingegen meist niedrigere Kurs-Gewinn-Verhältnisse.

Betrachte das KGV im Zeitverlauf

Es ist auch nützlich, das KGV eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu betrachten.

Ist beispielsweise das KGV eines Unternehmens wesentlich über den historischen Vergleichswert gestiegen und du kannst keine grundlegende Ursache – beispielsweise ein beliebtes neues Produkt – dafür entdecken, kann das auf eventuell überbewertete Aktien hindeuten. Dies wäre also ein geeigneter Zeitpunkt, um zu verkaufen.

Ist das KGV eines Unternehmens wesentlich über den durchschnittlichen historischen Vergleichswert gestiegen und du kannst keine grundlegende Ursache dafür entdecken, sind die Aktien eventuell zur Zeit überbewertet.

 

Das gilt auch für Branchen insgesamt. Falls beispielsweise das durchschnittliche KGV von Pharma-Unternehmen wesentlich unter den historischen Durchschnittswert gefallen ist und du keine grundlegende Ursache dafür identifizieren kannst, kann das ein Hinweis sein, dass Pharma-Aktien allgemein unterbewertet sind. Jetzt wäre also ein günstiger Zeitpunkt, Pharma-Aktien zu kaufen.

Du könntest auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis einzelner Unternehmen in der Pharmabranche betrachten, um ein besonders unterbewertetes zu finden.

Denke daran, dass das KGV, ebenso wie der Ertrag pro Aktie, der in die Berechnung einfließt, nur maßgeblich ist, wenn Unternehmen ihre Gewinne korrekt melden.

Es ist natürlich möglich, dass Unternehmen ihre gemeldeten Finanzzahlen manipulieren. Du solltest dich also niemals ausschließlich auf das KGV verlassen, wenn du den Kauf oder Verkauf von Aktien erwägst.

 

Zusammenfassung

Bis jetzt hast du gelernt, dass...

  • ... das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eines Unternehmens anzeigt, wie viel Investoren bereit sind, pro Gewinneinheit (£1, $1, €1, etc.) des Unternehmens anzulegen.
  • ... das KGV ausdrückt, wie attraktiv eine Aktie im Vergleich zu anderen ist.
  • ... Investoren umso mehr Geld für dieselbe Währungsgewinneinheit (£1, $1, €1, etc.) anzulegen bereit sind, je höher das KGV ist.
  • ... ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis auf überbewertete Aktien hindeuten kann, und du in diesem Fall die Titel in der Erwartung verkaufen könntest, dass der überhöhte Kurs bald auf den reellen Wert zurückfällt.
  • ... ein niedriges KGV auf unterbewertete, also billige, Aktien hindeuten kann.
  • ... Kurs-Gewinn-Verhältnisse sich je nach Branche und Größe eines Unternehmens unterscheiden.
  • ... es auch nützlich ist, das KGV eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu betrachten.
  • ... falls das KGV eines Unternehmens wesentlich über den historischen Vergleichswert gestiegen ist und du keine grundlegende Ursache dafür entdecken kannst, die Aktien eventuell überbewertet sind. Dies wäre also ein geeigneter Zeitpunkt, zu verkaufen.
  • ... ein aussagefähiges KGV darauf beruht, dass Unternehmen ihre Gewinne korrekt melden.
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