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Der Zinsdeckungsgrad zeigt, wie leicht ein Unternehmen Zinsen auf seine ausstehenden Schulden zahlen kann.
Zur Berechnung des Zinsdeckungsgrades wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT – Earnings Before Interest and Tax) eines Unternehmens durch den Zinsaufwand geteilt:
Zinsdeckungsgrad = Ergebnis (vor Zinsen und Steuern)/Zinsaufwand
Beläuft sich beispielsweise das EBIT eines Unternehmens auf £500.000 und sein Zinsaufwand auf £333.000, so ergibt sich daraus ein Zinsdeckungsgrad von 1,5.
Das bedeutet, das Unternehmen könnte Zinsen für seine Schulden mit dem erwirtschafteten Gewinn 1,5 mal bezahlen. So hast du einen Eindruck davon, wie schwer die Schuldenlast des Unternehmens ist.
Außerdem zeigt die Zahl, um wie viel der Gewinn eines Unternehmens zurückgehen müsste, damit es in Gefahr gerät, seine Schulden nicht mehr bedienen zu können. So kannst du die Stabilität seiner Finanzlage auf kurze Sicht einschätzen.
Die meisten Investoren achten auf einen Zinsdeckungsgrad von mindestens 1,5. Damit sollte ein Unternehmen seine Schulden problemlos bedienen können.
Ein Zinsdeckungsgrad von weniger als 1 deutet darauf hin, dass das Unternehmen nicht einmal genug Gewinn erwirtschaftet, um seine Zinskosten zu decken.
Beachte jedoch, dass für verschiedene Branchen unterschiedliche Zinsdeckungsgrade als akzeptabel gelten. Deshalb vergleichst du im Hinblick auf den Zinsdeckungsgrad am besten immer Unternehmen in derselben Branche.
Wenn ein Unternehmen beständige Erträge meldet, ist ein niedriger Zinsdeckungsgrad weniger besorgniserregend.
Falls die Ertragszahlen eines Unternehmens von Jahr zu Jahr pendeln – beispielsweise in zyklischen Branchen wie dem Einzelhandel, wo Anbieter bei rückläufiger Konjunktur meist schlecht, bei steigender Konjunktur jedoch sehr gut abschneiden – kann eine niedrige Zinsdeckung rasch zur Zahlungsunfähigkeit führen. Dadurch könntest du deine gesamte oder einen großen Teil deiner Investition in ein solches Unternehmen verlieren.
Zu beachten ist, dass der Zinsdeckungsgrad kein absolutes Maß für die Finanzstärke eines Unternehmens ist. Die für die Berechnung genutzte Ergebniszahl berücksichtigt keine Steuern.
Alle Unternehmen müssen Steuern zahlen, und ihre Steuerlast kann sich je nach der aktuellen Regierung ändern.
Um einzuschätzen, inwieweit der Zinsdeckungsgrad eines Unternehmens sich auf den Aktienkurs auswirkt, solltest du also auch die politische Lage betrachten.
Falls eine Staatsregierung erwartungsgemäß für die Branche, in der das Unternehmen tätig ist, Steuererhöhungen einführen wird, ist eine niedrige Zinsdeckung ein sehr viel größerer Grund zur Besorgnis.
Bis jetzt hast du gelernt, dass...
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