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Der Verschuldungsgrad eines Unternehmens zeigt das Verhältnis von jeweils zur Unternehmensfinanzierung genutzten Schulden und Kapital. Zur Berechnung des Verschuldungsgrads wird der gesamte Schuldbetrag durch das gesamte im Besitz der Aktionäre befindliche Kapital geteilt:
Verschuldungsgrad = Fremdkapital/Eigenkapital
Ein hoher Verschuldungsgrad zeigt, dass das Unternehmen eine relative hohe Schuldenlast trägt.
Für Aktieninvestoren ist das meistens ein schlechtes Zeichen. Die Bedienung der hohen Schulden kann die Erträge eines Unternehmens beeinträchtigen und volatiler machen, ebenso wie den Aktienkurs.
Eine hohe Verschuldung ist nicht unbedingt ein negatives Zeichen, besonders in kapitalintensiven Branchen wie der Automobilherstellung. Autohersteller haben typischerweise Verschuldungsgrade von mehr als 2, werden aber dennoch als robust gesehen.
Unternehmen wie beispielsweise Softwarehersteller, die keine aufwendigen Anlagen zur Herstellung ihrer Güter benötigen, haben hingegen eher Verschuldungsgrade von etwa 0,5.
Zudem kann vernünftig investiertes Fremdkapital das künftige Ertragswachstum eines Unternehmens stützen.
Als potenzieller Aktionär solltest du herausfinden, wie viel Zinskosten das Unternehmen für seine Schulden aufwenden muss.
Falls das durch die Schuldaufnahme ermöglichte Ertragswachstum die Kosten der Verschuldung übertrifft, kann ein hoher Verschuldungsgrad positiv für die Finanzlage des Unternehmens und für seinen Aktienkurs sein.
Hat beispielsweise ein Unternehmen Fremdkapital von £2 Millionen aufgenommen und verfügt über ein Eigenkapital in Höhe von ebenfalls £2 Millionen, ergibt sich damit ein Verschuldungsgrad von 1. Wenn jetzt ein weiteres Darlehen von £4 Millionen aufgenommen wird, um eine neue Herstellungsanlage zu kaufen, steigt der Verschuldungsgrad auf den bedrohlich aussehenden Wert von 3.
Falls die neue Fabrik dann jedoch eine Rendite von 6 % gegenüber den auf das Darlehen zu zahlenden Zinsen von 4 % generiert, wäre der hohe Verschuldungsgrad tatsächlich vorteilhaft für das Unternehmen und könnte auch den Aktienkurs stärken.
Steigt der Zinssatz für die Schulden irgendwann auf 7 %, zahlt das Unternehmen mehr für die Schuldenbedienung als die 6 % Ertrag, den die Fabrik einbringt. Langfristig könnte das zu Insolvenz führen und die Aktien des Unternehmens völlig wertlos machen.
Aktieninvestoren sollten deshalb den Basiszinssatz ebenso wie das Kreditrating des Unternehmens im Auge behalten.
Falls die Zinssätze steigen oder das Rating des Unternehmens fällt, muss es mehr für seine Schuldenbedienung zahlen. Auf dieser Basis kannst du beurteilen, wie negativ ein hoher Verschuldungsgrad sich auswirken könnte.
Bis jetzt hast du gelernt, dass...
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